Die Plasmaspende
Die Plasmaspende ist eine moderne und schonende Form der Blutspende. Hierbei spenden Sie nur den flüssigen Teil Ihres Blutes. Ihre Blutbestandteile behalten Sie. Möglich macht dies eine spezielle Technik – die Plasmapherese. Sie entnimmt Ihnen Blut, trennt es in der Maschine in Blutplasma und Zellbestandteile des Blutes auf und gibt Ihnen die Zellen zurück. Dies geschieht in drei bis vier Zyklen – bis die gewünschte Menge Plasma erreicht ist.
Da nur die Blutflüssigkeit abgegeben wird, kann sich Ihr Körper in nur zwei Tagen regenerieren. Plasma kann so häufiger gespendet werden als Blut.
In dem gespendeten Blutplasma sind wichtige Plasmaproteine. Aus diesen Proteinen werden Arzneimittel hergestellt. Schwer kranke Menschen, die z. B. an genetischen Immundefekten leiden, sind ihr Leben lang auf diese Medikamente angewiesen. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Krankheiten, die mit Plasmaproteinen behandelt werden.
Helfen Sie vielen Menschen mit Ihrer Plasmaspende.
Voraussetzungen zur Plasmaspende
Jeder Erwachsene ab 18 Jahren kann spenden. Sie müssen mindestens 50 kg wiegen und gesund sein. Sie haben einen festen Wohnsitz und nehmen keine Drogen. Im Zentrum füllen Sie einen Fragebogen aus, der Informationen zu Ihrer Spendereignung abfragt. Wir testen Ihr Blut auf Proteingehalt, Hepatitis und HIV. Außerdem prüfen wir Ihre Temperatur, Ihren Blutdruck und Ihren Hb-Wert. Nach Vorliegen der Laborergebnisse dürfen Sie das erste Mal spenden.
Vor jeder Spende spricht ein Spendearzt mit Ihnen und endscheidet über Ihre endgültige Tauglichkeit zur Spende.
Werden Sie Mehrfach-Spender, müssen Sie nicht auf weitere Laborergebnisse warten, dann dürfen Sie im Abstand von 2 spendenfreien Tagen bis zu 60 Mal innerhalb eines Jahres spenden. Wir testen Ihr Blut jedes Mal und sollten wir etwas Auffälliges finden, werden Sie absolut vertraulich informiert.
Ablauf der Plasmaspende
Bei der Anmeldung bekommen Sie den Spenderfragebogen und wir messen wir Basiswerte wie z. B. Temperatur und Ihren Hb-Wert.
Die Voruntersuchung zur Spende ist wichtig, um Sie zu schützen und um sicherzustellen, dass auch Ihr Plasma sicher ist.
Sind Sie das erste Mal bei uns, nehmen wir Ihnen zunächst Blut ab. Nach Erhalt der Testergebnisse, ca. eine Woche später, dürfen Sie dann das erste Mal Plasma spenden. Kommen Sie öfter spenden, besteht diese Wartezeit auf Testergebnisse nicht. Die Voruntersuchung und die Untersuchung Ihres Plasmas werden jedoch bei jeder Spende durchgeführt.
Spendenabstände
Plasma zu Vollblut: 2 spendefreie Tage
Plasma zu Plasma: 2 spendefreie Tage
Was sollte ich beachten?
- Bitte bringen Sie immer einen gültigen Personalausweis mit. Vor einer Plasmaspende sollten Sie reichlich und fettarm essen sowie genügend (alkoholfreie) Flüssigkeit zu sich genommen haben. Meiden Sie vor und nach der Spende Stress und Hektik. So minimieren Sie mögliche Nebenwirkungen wie Kreislaufprobleme.
Wie lange dauert eine Plasmaspende?
- Die Plasmaspende an sich dauert ca. 30-45 Minuten. Für die Anmeldung und Voruntersuchung müssen Sie ca. 30 Minuten* einplanen.
Was wird entnommen?
- Bei einer Plasmaspende werden Ihnen, in Abhängigkeit vom Körpergewicht, bis zu 850 ml Blutplasma abgenommen.
*Für Ihre erste Plasmaspende sollten Sie etwas mehr Zeit einrechnen.
Mein Spendecheck
Mit dem kleinen Spendecheck können Sie vorab schon herausfinden, ob Ihrer Spende nichts im Wege steht. So sparen Sie Zeit und Aufwand. Allerdings ersetzt dieser nicht das persönliche Arztgespräch beim Spendetermin, denn auch Ihre Tagesform ist entscheidend.
Sicherheit bei der Plasmaspende
Um gesundheitliche Risiken für Spender und Patient zu vermeiden, erfolgen bei einer Spende in unseren Haema Spendezentren eine Reihe von Untersuchungen.
Wofür spende ich Plasma?
In Blutplasma sind Plasmaproteine vorhanden, aus denen Arzneimittel hergestellt werden. Viele Krankheiten, die mit plasmabasierten Medikamenten behandelt werden, sind unheilbar und Erkrankte benötigen diese Proteine, um leben zu können. Das wichtigste Protein ist das Immunglobulin.
Es gibt über 150 bekannte Immundefizite. Diese Krankheiten sind genetisch bedingt. Menschen mit diesen Erkrankungen haben kein oder ein schlecht funktionierendes Immunsystem. Aber auch Autoimmunerkrankungen werden mit Plasmaprotein-Medikamenten behandelt.
Die folgenden Patientenorganisationen vertreten die größten Patientengruppen, die dank Ihrer Plasmaspende ein unbeschwerteres Leben führen können:
Menschen mit Immundefekten: www.dsai.de
Menschen mit Alpha-1-Proteinase-Mangel: www.alpha1-deutschland.org
Menschen mit Gerinnungsstörungen: www.dhg.de
Was passiert mit meiner Plasmaspende?
Ihre Plasmaspende wird zur Verarbeitung an die Firma Grifols weitergegeben, deren Unternehmensgruppe wir angehören. Grifols ist ein pharmazeutisches Unternehmen mit dem Kernbereich plasmabasierter Therapien. Seit über 75 Jahren hilft Grifols Patienten weltweit mit sicheren Plasmaprodukten und engagiert sich in der Erforschung neuer Therapien.
Das Plasma wird in den Produktionsanlagen in seine Bestandteile, die verschiedenen Plasmaproteine, aufgetrennt. Diesen Vorgang nennt man Plasma-Fraktionierung. Mögliche Schadstoffe, Viren und Bakterien werden bei diesem Prozess eliminiert, inaktiviert und abgereichert. Zum Schluss wird jedes Protein aufgereinigt und als Medikament verpackt.
Aufwandsentschädigung
Als Zeichen der Wertschätzung erhalten Spender bei Haema für den entstandenen Aufwand (Zeit, Kosten für Verkehrsmittel, Parkkosten etc.) eine pauschale finanzielle Entschädigung von 25 € je Plasmaspende. Zeitlich variierend können Sie an einer unserer Bonusaktionen teilnehmen. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten Sie einen zusätzlichen Betrag.
Die Spende von Blut, Blutplasma oder anderen Blutbestandteilen ist in Deutschland jedoch grundsätzlich freiwillig und unentgeltlich. Auch bei der Haema. Nach § 10 Transfusionsgesetz kann pro Spende jedoch eine finanzielle Aufwandsentschädigung gewährt werden. Diese ist ausdrücklich keine Bezahlung der Spende an sich.
Plasmaspenden ist eine wichtige Angelegenheit. Blutprodukte können nur zu einem sehr kleinen Teil künstlich hergestellt werden. Menschen sind teilweise ein Leben lang auf Medikamente aus Blut angewiesen.