Wissenswertes über "B" wie...
Befund
Das gespendete Blut wird in einem unserer Labore zum Schutz des Empfängers umfangreich getestet. Der Laborbefund des Blutes kann auf Wunsch jederzeit an der Anmeldung ausgedruckt werden. Wir benachrichtigen Sie grundsätzlich schriftlich und immer dann, wenn der Befund auffällig ist. Zur Besprechung der Ergebnisse laden wir Sie in das jeweilige Haema Blutspendezentrum zum erneuten Arztgespräch ein. Befunde können nicht am Telefon oder online besprochen werden. Wer nach einer Spende keine Information bekommt, kann davon ausgehen, dass nichts Auffälliges festgestellt wurde.
Behinderung
Bei der Blutspende handelt es sich um kein „Massengeschäft“ des täglichen Lebens, sondern an den Spender werden bestimmte, vor allem gesundheitliche Voraussetzungen, gestellt. Als pharmazeutisches Unternehmen trägt Haema die komplette Verantwortung für das Wohl der Spender genauso wie für das Wohl der Patienten, die die Blutprodukte erhalten. Daher unterliegt es ganz allein der Entscheidung von Haema, ob ein Bürger zur Spende zugelassen werden kann oder nicht. Ein Recht auf eine Blutspende besteht nicht.
Bei jedem einzelnen Spender wird daher individuell entschieden, ob die Spende nicht ein zu großes Risiko für den Spender oder den Patienten, der die Blutprodukte erhält, darstellt. Für Haema als Blutspendedienst sind folgende Aspekte von entscheidender Bedeutung:
1. Die Blutspende ist ein freiwilliger und medizinisch nicht indizierter Eingriff, der mit gewissen Gesundheitsrisiken verbunden ist (z. B. Kreislaufprobleme). Wenn Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen Blut spenden möchten, spielt vor allem die Art und das Ausmaß der Einschränkung eine entscheidende Rolle.
2. Bei Gliedmaßenamputationen muss seitens des Spenderschutzes vor allem auf ein vermindertes Reserveblutvolumen hingewiesen werden, welches im Fall einer Kreislaufreaktion normalerweise mobilisiert werden würde. Ein fehlender Arm erschwert außerdem das Legen eines zusätzlichen venösen Zugangs im Rahmen der Notfallversorgung.
Blindheit
Menschen mit einer starken Sehbeeinträchtigung dürfen zumeist kein Blut spenden. Es geht hierbei keinesfalls darum, auszuschließen oder zu diskriminieren. Vielmehr steht der Schutz von Spender und Empfänger im Vordergrund.
Im Vorfeld einer jeden Blutspende gibt es Fragebögen und viel Administratives auszufüllen. Da wir diese Unterlagen nicht in Blindenschrift vorliegen haben, gäbe es keine Möglichkeit für die betreffende Person, alles korrekt lesen und ankreuzen zu können. Die Fragebögen und Tests zu Beginn sind aber Grundvoraussetzung dafür, dass jemand zur eigentlichen Spende zugelassen wird.
Blut
Blut ist ein Organ oder "flüssiges Gewebe". Ein erwachsener Mensch hat ein Blutvolumen von ca. 4,5 bis 6 Litern. Blut besteht aus festen Bestandteilen, den Blutkörperchen und den Blutplättchen, sowie einer flüssigen Phase, dem Plasma mit den Plasmaeiweißen.
Der prozentuale Anteil der Blutkörperchen beträgt beim Mann durchschnittlich 46% und bei der Frau durchschnittlich 41%. Man nennt das den Hämatokritwert. Blut besitzt verschiedene lebenswichtige Funktionen: Es transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zu den Körperzellen und nimmt Abfallstoffe und Kohlendioxid auf, welche dann über Organe wie die Leber, die Nieren oder die Lunge ausgeschieden werden. Das Blut hilft außerdem, bestimmte Werte im Körper konstant zu halten, wie unsere Körpertemperatur oder den pH-Wert.
Blutbestandteile
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sehen aus wie kleine runde Ufos mit einer Delle in der Mitte. Sie haben einen Durchmesser von etwa 7 µm und sind 2 µm dick. Sie sind hauptsächlich für den Transport von Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) zwischen der Lunge und den Organen bzw. Geweben verantwortlich. Erythrozyten werden beim Erwachsenen im roten Knochenmark und beim ungeborenen Kind (Fetus) in Leber und Milz gebildet. Die Bildung der Erythrozyten wird hormonell gesteuert. Ein Erythrozyt lebt ungefähr 100 bis 120 Tage. Die rote Farbe verdankt das Blutkörperchen dem Hämoglobin (Hb). Zum Aufbau des Farbstoffes benötigt der Körper Eisen, Vitamin B12 und Folsäure in ausreichenden Mengen. Hämoglobin ist lebenswichtig für die Sauerstoffversorgung.
Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind eher farblose oder weiße Zellen und enthalten kein Hämoglobin. Man unterscheidet zwischen Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Die Größe der Leukozyten schwankt zwischen 7 µm (Lymphozyten) und 20 µm (Monozyten). Die Leukozyten sind die "Aufpasser" im Blut. Befinden sich Krankheitserreger im Gewebe, versuchen die Leukozyten diese Erreger zu zerstören und zu verdauen. Man spricht auch von Fresszellen.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) sind farblose, dünne Scheibchen mit einem Durchmesser von ca. 3 µm. Sie werden im Knochenmark aus Knochenmarksriesenzellen gebildet und sind verantwortlich für die Blutgerinnung.
Der flüssige Anteil (Blutplasma) ist eine klare gelbliche Flüssigkeit, in der die Blutzellen schwimmen. Es besteht zu 90% aus Wasser. Im Plasma befinden sich u. a. die Plasmaeiweiße. Sie sorgen für den richtigen Druckausgleich, sind für die Gerinnung zuständig und tragen Abwehrkräfte des Blutes. Außerdem besitzen sie die Fähigkeit, verschiedene Stoffe zu binden. Plasma dient auch als Transportmittel für wasserunlösliche Substanzen. Neben organischen Substanzen trägt das Plasma auch anorganische Substanzen, wie Salze, in sich. Übrigens: Auf fettarme Ernährung achten. Zu "fettes" Plasma muss verworfen werden.
Blutdruck
In extremen Stresssituationen steigt unser Blutdruck. Denn bei Stress, Angst oder körperlicher Arbeit treiben wir unser Herz zu mehr Leistung an. Auch die Muskeln werden stärker durchblutet und besser mit Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig mit diesen Erscheinungen steigt der Blutdruck.
Circa 20 Millionen Deutsche leiden unter ständig erhöhtem Blutdruck. Leider kann dieser auch ein Ausschlussgrund sein und es bedarf unbedingt einer medizinischen Abklärung. Doch manchmal kann bei dauerhaftem Bluthochdruck eine Blutspende sogar helfen. Eine regelmäßige Blutentnahme führte in Studien zu einer deutlichen Absenkung des Blutdrucks.
Blutengel
Sind wir nicht alle ein bisschen Blutengel? Haema Spender auf jeden Fall und unsere Kollegen an den Konserven natürlich auch. Deshalb tragen die Mitarbeiter dies auch auf ihrer Dienstkleidung. Wenn wir von Blutengeln schreiben, meinen wir die fleißigen Kollegen.
Blutgruppe
Jeder Mensch hat - durch seine Erbanlagen bedingt - eine bestimmte Blutgruppe mit spezifischen Eigenschaften. Blut kann daher nicht beliebig von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Blutgruppe wird durch bestimmte Merkmale auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen festgelegt. Die wichtigsten Blutgruppensysteme sind das ABO-Blutgruppensystem und das Rhesus-System.
Blutkonserven
Blutkonserve ist die umgangssprachliche Beschreibung für bestimmte Blutprodukte. Nach einer regulären Vollblutspende enthält eine Konserve 500ml Blut. Alle Konserventypen müssen gekühlt aufbewahrt werden. Frischplasma-Konzentrate werden sogar tiefgefroren, um den Erhalt gewährleisten zu können.
Blutkreislauf
Im Blutkreislauf bewegt sich das Blut durch ein geschlossenes Netz aus Blutgefäßen durch den gesamten Körper und versorgt somit alle Organe mit Sauerstoff, Nährstoffen, Hormonen und anderen Stoffen. Das Herz pumpt dabei das Blut in die Blutgefäße. Innerhalb des Blutkreislaufs unterscheidet man zwischen zwei Arten von Blutgefäßen: den Arterien, die vom Herzen weg durch den Körper führen und Venen, die zum Herzen hingehen. Aus den Venen nehmen wir das Spendeblut ab.
Das Blut transportiert aber nicht nur Nährstoffe und Abfallprodukte sowie Kohlenstoffdioxid, sondern auch wichtige Komponenten der Immunabwehr und der Blutgerinnung. Durch den Druck, mit dem das Herz das Blut durch den Körper pumpt, entsteht eine Druckwelle (Pulswelle), die man als Puls an den Handgelenken, an den Schläfen oder am Hals fühlen kann. Erkrankungen des Kreislaufsystems führen zumeist zum Ausschluss von der Spende.
Blutplasma
Das Blutplasma ist eine klare gelbliche Flüssigkeit, die zu 93% aus Wasser und zu 7% aus gelösten Stoffen besteht. Der Anteil des zellfreien Plasmas am Blutvolumen beträgt etwa 55%. Das Plasma dient als wichtiges Transportmedium für Zucker, Fette, Hormone, Mineralien und Spurenelemente. Zusätzlich ist es das Transportmedium von Eiweißen und Gerinnungsfaktoren. Im Plasma zirkulieren auch die Blutzellen, die durch dieses Medium in verschiedene Bereiche des Körpers gelangen. Die einzelnen Bestandteile des Plasmas erfüllen viele wichtige Funktionen, die nicht anderweitig ersetzbar sind.
Blutplättchen
Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind farblose, dünne Scheibchen mit einem Durchmesser von ca. 3 µm. Sie werden im Knochenmark aus Knochenmarksriesenzellen gebildet und sind verantwortlich für die Blutgerinnung.
Blutprodukte
Blutprodukte sind Arzneimittel, die aus menschlichem Blut gewonnen werden und zur Transfusion für den Empfänger entsprechend aufbereitet werden. Während früher häufig sogenanntes Vollblut transfundiert wurde, werden heute aus einer Blutspende meist mehrere verschiedene Blutprodukte hergestellt, die jeweils bestimmte Blutbestandteile enthalten.
Diese unterschiedlichen Produkte können Erythrozytenkonzentrate, gefrorenes Frischplasma oder auch Thrombozytenkonzentrate sein. Der gezielte Einsatz dieser unterschiedlichen Blutprodukte erlaubt eine an den jeweiligen Anwendungszweck optimal angepasste Behandlung.
Blutspendeausweis
Nach der ersten Blutspende und der anschließenden Labortestung, steht Ihre Blutgruppe fest und der Blutspendeausweis wird erstellt. In den Haema Blut- und Plasmaspendezentren liegt er dann zur Abholung bereit. Erstspendern auf einem mobilen Außentermin schicken wir den Ausweis innerhalb der nächsten 2-3 Wochen mit der Post zu.
Blutspendetermine
Pro Jahr fahren wir 1.500 - 2.000 Blutspendetermine in Kleinstädten und ländlichen Regionen an. Zu diesen Sonderterminen kann ausschließlich eine Blutspende geleistet werden. Andere Spendeformen sind in den Haema Blutspendezentren möglich.
Wie oft Sie Blut spenden können, erfahren Sie unter Abstände.
Wo ein Außentermin in Ihrer Nähe stattfindet, können Sie sich hier anzeigen lassen. Einfach Ihren Wunschort eingeben und die nächsten Möglichkeiten anzeigen lassen.
Blutspendezentrum
40 Blut- und/oder Plasmaspendezentren in 9 deutschen Bundesländern betreibt Haema. Die zentrale Lage und umfangreiche Öffnungszeiten ermöglichen die individuelle Spendemöglichkeit nach den Bedürfnissen der Spender. Unterschiedliche Spendeformen, wie die Spende von Blut oder Blutbestandteilen wie Blutplasma oder Thrombozyten, bieten je nach Spendezentrum und Spendezulassung jede Menge Möglichkeiten, Gutes zu tun und zu helfen.
Blutwerte
Die Blutwerte werden im kleinen Blutbild gemessen. Mit diesem kann man im Labor Anzahl und Größe der im Blut enthaltenen Zellen sowie den Blutfarbstoff bestimmen. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen.
Wichtig für die Blutspende ist außerdem der Wert des roten Blutfarbstoffs, auch Hämoglobin genannt. Dieser ist ausschlaggebend, ob man zur Spende zugelassen wird oder nicht. Sollte der Wert zu niedrig sein, bedeutet das aber keinesfalls einen dauerhaften Ausschluss. Die Einnahme von Eisentabletten kann den Hämoglobinwert wieder deutlich bessern.
Blutzellen
Bei Blutzellen unterscheidet man zwischen roten und weißen Blutkörperchen. Mit 99% sind die roten Zellen, auch Erythrozyten genannt, im Blut am zahlreichsten vorhanden. Die Aufgabe der roten Blutzellen ist hauptsächlich, den lebensnotwendigen Sauerstoff, der in den Lungen aufgenommen wird, durch die Blutgefäße in die Organe und Gewebe des Körpers zu transportieren.
Die weißen Blutkörperchen hingegen, auch Leukozythen genannt, machen bei gesunden Menschen nur rund 1% der Blutzellen aus. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, Eindringlinge wie Bakterien, Viren oder Pilze zu erkennen und unschädlich zu machen.